Unternehmensstärke und verbesserte Marktpenetranz durch Implementierung klinischer Prozesse
Hersteller mit der Managementstärke, MDR-Resilienz u.a. durch klinische Expertise in ihr Unternehmen zu implementieren, werden hingegen nicht nur weiter am Markt bleiben, sondern sie werden auf eine Marktbereinigung mit sinkender Zahl von Mitbewerbern treffen (Bain 1962). Der Import klinischer Expertise kann damit sowohl Treiber MDR-complianter Unternehmensstärke als auch von höheren Marktanteilen und Wachstum sein.
Unternehmen, die dem disruptiven MDR-Risiko mit der Entwicklung von klinischer MDR-Resilienz als geeigneter Unternehmensstärke begegnen wollen, müssen daher auf die klinischen Anforderungen der MDR reagieren. Sie transformieren ihre Wertschöpfungskette durch die ihnen bisher in der Regel nicht bekannte Einbeziehung klinischer Expertise gemäß Facharztstandard.
Eine Möglichkeit ist die Beschäftigung von evaluationserfahrenen Fachkräften, wie z.B. von Fachärzten, die die Qualifikationsanforderungen gemäß Art. 6.4 MEDDEV 2.7/1 Revision 4 erfüllen. Freilich kann die Implementierung klinischer Prozesse als in-house Expertise zu lange dauern, zu aufwändig sein und am Schluss sogar misslingen (Bruch 2013). Ursache ist beispielsweise der Mangel an geeigneten Fachärzten auf dem Personalmarkt. Hinzu kommt, dass der zusätzliche Aufwand als Fixkosten, voraussichtlich sogar in Form von Sprungfixkosten, anfällt, die bei einem Misslingen nicht leicht abgeschmolzen werden können.